Lions Club Scheeßel spendet für den Straßenfeger

Scheeßel/Rotenburg. Platte machen ist hart. Eine Erkenntnis, die jeder gewinnen konnte, der bei Dominik Blohs Lesung seines Buches „Palmen aus Stahl“ Ende Oktober letzten Jahres in Scheeßel genau hinhörte. Jan Gerlach, Präsident des Lions Clubs Scheeßel suchte nun die richtige Adresse für den Überschuss der Lesung von über 500 Euro, um obdachlosen Menschen wirksam zu helfen. Dazu stockte der Club die Summe noch mal auf runde 1000 Euro auf.

Die Summe ging an den Verein Lebensraum Diakonie in Rotenburg, der unter anderem das Birkenhaus an der Harburger Straße und das Café Straßenfeger in der Goethestraße in Rotenburg betreibt.

Wer von der Platte unter freiem Himmel weg will oder aus gesundheitlichen Gründen muss, kann sich an das Team vom Straßenfeger, die Sozialarbeiterinnen Wiebke Sprung und Alexandra Wurthmann wenden. Im Birkenhaus wird den Obdachlosen eine Bleibe geboten. 12 Zimmer gibt es dort. Nur: die Zimmer sind zwar möbliert, aber sonst nicht ausgestattet. Jan Gerlach: „Von der Spende können den Hilfebedürftigen nun Startpakete im Wert von rund 100 Euro geboten werden, die Bettzeug, Handtücher und Geschirr als Erstausstattung umfassen.“

„Mehrere Monate, manchmal auch ein Jahr bleiben die Obdachlosen in den Übergangszimmern des Birkenhauses, ehe sie eine Wohnung finden“, erläutert Wiebke Sprung die Situation. Dabei ist die größte Hürde, überhaupt eine Wohnung zu finden. „Viele Vermieter haben Bedenken“, beklagt Sprung. Alexandra Wurthmann: „Dabei werden die wohnungslosen Menschen von uns ambulant betreut und auch die Miete ist sicher.“ Im Projekt arbeiten fünf Sozialpädagoginnen und zwei Psychiatrie-Krankenschwestern. Betroffen sind zumeist Männer im Alter von Mitte 20 bis zu 70 Jahren, erzählen die Sozialarbeiterinnen. Sprung: „Da sind Berber dabei, die sind seit 30 Jahren auf der Straße, aber irgendwann geht es einfach nicht mehr.“

Wohnungslose, die sich bei einem Kaffee in netter Atmosphäre unterhalten wollen, können das im Straßenfeger an der Goethestraße tun. Jeden Dienstag gibt es Frühstück, donnerstags auch Kuchen und freitags auf Anmeldung ein warmes Essen, alles für kleines Geld. Wer nichts hat, bekommt es so, versichert Alexandra Wurthmann. „Auch dabei soll unsere Spende helfen“, freut sich Jan Gerlach. Bereits im letzten Jahr unterstützte der Scheeßeler Club ein Obdachlosenprojekt am Bremer Bahnhof. Außerdem ging eine Spende an das Hamburger Duschbus-Projekt für Obdachlose von Buchautor Dominik Bloh.

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